Erster Arbeitseinsatz 23. März
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Lasst mal den Sockenball kreisen

Annette Egartner trainiert Kinder beim Tennisclub Limburgerhof und jetzt per Video zu Hause

Von Christine Kraus

Sportcamp zu Hause 2020Limburgerhof. Eltern können zurzeit ein Lied davon singen: Kinder, die nicht in die Kita oder Schule und zum Sport im Verein dürfen und sich auch nicht mit Freunden zum Toben verabreden können, sind oft – vorsichtig ausgedrückt – unausgeglichen. Ihnen fehlt schlicht die Bewegung und das Austoben.

Damit Bewegung in den Alltag zu Hause kommt, hat die Sportpädagogin Annette Egartner, die im Tennisclub Limburgerhof mit einer Kindergruppe Sport macht, ein Übungsprogramm für zu Hause oder im Garten entwickelt.

Das Sportcamp 2020 unter dem Motto „Bleib’ zu Hause“ kommt mit relativ wenig Platz und ganz einfachen Sportgeräten aus: zwei Eimer, zwei Gästehandtücher, fünf Paar Sportsocken, ein Ball, ein Korb Wäscheklammern, zwei Stöcke oder Besenstile und ein Wecker mit Sekundenanzeige. „Die Übungen sind ganz einfach gemacht. Am Anfang sollten die Eltern sie mit den Kindern einüben oder ältere Geschwister leiten die jüngeren an. Später kann es sicher jeder für sich alleine machen, aber in der Familie macht es mehr Spaß“, sagt Egartner. Zur Erklärung hat sie die Übungen ausführlich beschrieben und als PDF zum Download für alle auf der Homepage des Tennisclubs zur Verfügung gestellt.

Dort findet man auch einen Link zu einem Youtube-Video, in dem die Übungen gezeigt werden. Die zehn Übungen wechseln zwischen Ausdauer, Koordination und Balance ab. Da gilt es zum Beispiel Achter um Eimer herum zu laufen, über am Boden liegende Stöcke zu springen, Wäscheklammern aus der Rückenlage in einen Eimer zu werfen oder Sockenbälle auf einem Bein stehend um den Körper kreisen zu lassen. Anfangs sollte man mit 30 Sekunden rechnen, später kann die Zeit gesteigert werden. „Wir haben gemerkt, wenn man jede Übung drei Minuten macht, ist das wirklich richtig anstrengend“, erzählt die Sportpädagogin. Auf einer Liste können die Kinder eintragen, welche Übungen sie wie oft an welchem Tag gemacht haben und sich am Ende eine Urkunde ausdrucken.

Ursprünglich hat Annette Egartner Übungen für die Kinder aus ihrer „Fit-und-Ball“-Gruppe gesucht. Sie sind zwischen dreieinhalb und sieben Jahren alt. „Ich habe mich mit meinen Söhnen, die 18 und 12 Jahre alt sind, und einem sechsjährigen Nachbarskind zusammengesetzt und wir haben uns Übungen überlegt“, erzählt sie. Dann habe sie sich überlegt, dass es doch sehr sinnvoll wäre, diese Übungen allen Interessierten zur Verfügung zu stellen und so stehen sie inzwischen inklusive des Erklärvideos auf der Homepage des Vereins zum Download bereit.

„Ich weiß, dass Eltern im Moment schon wahnsinnig gefordert sind“, sagt Annette Egartner. Sie müssen sich neben ihrer eigenen Arbeit auch noch um die Schule zu Hause kümmern. Trotzdem müsse sie die Eltern mehr ins Gebet nehmen. „Ich sehe bei dem schönen Wetter kaum Eltern mit ihren Kindern mal joggen oder Fahrradfahren, oder Kinder im Garten spielen“, hat sie bemerkt. Dabei sei Bewegung so wichtig und wirke in der aktuell angespannten Situation deeskalierend. Und sie habe schon Bedenken, dass „die Kinder ohne Kondition aus der Corona-Krise herauskommen“. Daher ihre Bitte: Ab ins Sportcamp 2020! Auf www.tc-limburgerhof.de, Beitrag: Bleib zu Hause Sportcamp.Foto: krx

Quelle

AusgabeDie Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau – Nr. 87
DatumDienstag, den 14. April 2020